Märkischer Sonntag | Was tun bei Handyabzocke?
Der DREIST e.V. präsentiert das neue Präventionsangebot „GrenzWerte“ auch in der Stadt
Eberswalde (saschu). Handyabzocke auf dem Schulhof: Tobias steht hilflos da, Marieke hat ihn erst beleidigt, dann reißt sie ihm den Rucksack aus der Hand, wühlt in seinen Sachen und steckt das Handy ein. Eine Grenzüberschreitung, was kann er tun? – In diesem Fall beobachten die Kinder der Nordend-Schule diese Szene im Theater des DREIST e.V.: Sie wird von den TheaterpädagogInnen Martine Schoenemakers und Dieter Bolte gespielt. Die jungen Zuschauenden diskutiere gemeinsam, wie sich Tobias sinnvoll wehren könnte. Mobbing uns sexuelle Gewalt in der Realität, Mobbing und sexuelle Anmache im Internet sind nur einige Themen, die das neue Präventionsangebot „GrenzWerte“ anspricht. Wieder hat das Team aus der Eisenbahnstraße in Eberswalde ein Paket zusammen gestellt, das dieses mal 8- bis 13-Jährige Mädchen und Jungen, deren Eltern und LehrerInnen bzw. ErzieherInnen gleichermaßen einbezieht. Vorab stehen die Fortbildungen für die PädagogInnen. Dann schließen sich die Elternabende zu den Themen und zur Stärkung der eigenen Medienkompetenz an. Für die Heranwachsenden wurden extra Theaterszenen entwickelt. (Siehe Foto).
Die Hauptfiguren Marieke und Tobias agieren zu Themen wie Beleidigung, Bedrohung, Mobbing, sexuelle Gewalt online oder offline, im Netz oder auf der Straße. Die Szenen werden angespielt und gemeinsam mit den jungen Zuschauenden weiterentwickelt. „So können sie verschiedene Strategien erproben, ohne sich selbst in Gefahr zu begeben. Später können sie diese in der Realität anwenden“ meint Anke Sieber vom Verein. Der DREIST e.V. verfolgte diesen spielerischen aber stärkenden Ansatz bereits in seinem, seit Jahren gefragten Projet „Spielgrenze“, in dem er für 3- bis 8-Jährige Kinder das Thema sexuelle Übergriffe in einem Puppenspiel anspricht. Der beste Schutz vor Grenzverletzungen sind starke, selbstbewusste Kinder ung Jugendliche, Kinder, die ihren Gefühlen trauen. Die Nein-Sagen können.
„Grenzwerte“ eine ganz zeitgemäße Form für ältere Kinder und Jugendliche, aber auch für Eltern und PädagogInnen, weil sie die Medien mit einbezieht, meint Anke Sieber. Das Projekt wird ausschließlich über Stiftungsmittel gefördert. Es engagieren sich die „Aktion Mensch“ gemeinsam mit der Stiftung „Großes Waisenhaus zu Potsdam“ und der „Heidehof Stiftung“. Die Stiftung „World Childhood Foundation“ zeigt ebenfalls Interesse, um das Projekt zu unterstützen.
Das Projekt „GrenzWerte“ läuft in Schulen, Horts oder anderen Freizeiteinrichtungen in der Region und im Land Brandenburg und kann von interessierten Einrichtungen gebucht werden.
Quelle: Märkischer Sonntag, 1. 9. 2013
Kontakt: Anke Sieber: 03334 / 22669.
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